Die Neue Innkreisbahn (NIB) war von vielen das Highlight bei der Präsentation des Fachentwurfs zum Zielnetz 2040. Die Bahnverbindung würde die Reisezeit von Wien nach München auf unter drei Stunden verkürzen. Wie ist der aktuelle Stand zum Vorhaben und welche Vorteile würde die neue Bahnstrecke für das Innviertel bringen? Diese und weitere Fragen beantworten die ÖBB bei drei Infoterminen, zu denen die 85 Bürgermeister der Anrainergemeinden eingeladen sind. Die Bürgermeister der Gemeinden von Wels bis zur Staatsgrenze nach Deutschland, durch die die mögliche Trasse der neuen Eisenbahnstrecke verlaufen könnte. Aufgrund der frühen Planungsphase gibt es noch keinen konkreten Trassenverlauf, letztendlich werden es viel weniger Gemeinden sein, durch die die Strecke verläuft.
Was ist die Neue Innkreisbahn?
Die Neue Innkreisbahn wurde im Jänner 2024 als eines der insgesamt 25 Module des Fachentwurfs zum Zielnetz 2040 präsentiert. Die zweigleisige, elektrifizierte Hochleistungsstrecke zweigt nach Wels ab und führt auf einer komplett neuen Trasse durchs Innviertel bis zur Staatsgrenze in Deutschland. Von dort soll sie nach Mühldorf am Inn weitergehen und dann Richtung München. Die bestehende Innkreis- und Mattigtalbahn werden mit der neuen Strecke verknüpft und es entstehen zwei neue Regionalbahnhöfe in der Region. Darüber hinaus ist vorgesehen, die Westbahn zwischen Wels und Lambach viergleisig und die bestehende Innkreisbahn zwischen Ried und Braunau auszubauen.
Das Projekt führt zu einer deutlichen Verkürzung der Fahrzeiten zwischen dem Innviertel und dem Zentralraum. Die Fahrzeiten zwischen Ried und Wels werden dann nur noch 25 Minuten (statt 50 Minuten) betragen, zwischen Braunau und Wels 45 bis 55 Minuten (statt 1,5 Stunden). Die Region rund um Braunau, Mattighofen und Ried wird dadurch besser erreichbar und an das internationale Schienennetz angeschlossen. Dies verbessert den Wirtschaftsstandort Oberösterreich und die regionale Erschließung.
Wie gehts weiter?
Die Neue Innkreisbahn befindet sich noch in einem sehr frühen Stadium. Bevor der genaue Streckenverlauf festgelegt werden kann, müssen noch einige Dinge geklärt werden. Dazu gehören die Aufnahme der Strecke in das Hochleistungsstreckennetz des Bundes, der Beginn einer Infrastrukturentwicklung und die Sicherstellung der Planungsgelder im ÖBB-Rahmenplan.
Erst wenn diese Vorarbeiten in einigen Jahren abgeschlossen sind, können die Detailplanung und das Trassenauswahlverfahren beginnen. Die ÖBB möchten gerne mit den Menschen in der Region in Kontakt treten und sie regelmäßig über den aktuellen Stand der Dinge informieren.
2 Antworten auf „Neue Innkreisbahn: Erste Details zum Vorhabensstand“
Ein in einer Landkarte gezogener roter Strich bedeutet leider gar nichts. Die vor fast 50 Jahren abgegebene Zusage zur Sanierung und Elektrifizierung der bestehenden Bahnstrecke Braunau – Ried – Neumarkt ist bis heute noch nicht einmal in Angriff genommen worden! Ich glaube nicht mehr an Bahnverbesserungen im Innviertel. Ich fürchte viel mehr, dass das Innviertel auch weiterhin verkehrsmässig von den Zentralräumen abgeschnitten bleibt. Also bitte keine leeren Versprechungen mehr!
Servus Heinz,
ja da hast du leider Recht. Ich glaub auch erst dran, wenn die Bagger dort stehen. Aber immerhin tut sich jetzt bei der “alten” Innkreisbahn was – ab nächsten Jahr wird der Bahnhof Ried umgebaut und die Detailplanung für die Elektrifizierung starten schon heuer. In Mining z.B. wurde gestern die Baustelle für eines der 4 ESTW entlang der Strecke eingerichtet.
Und die Mattigtalbahn wird ja auch elektrifiziert und attraktiviert – auch noch was positives fürs Innviertel 🙂
Schöne Grüße Philipp