Pendler zwischen Reikersdorf und Braunau kennen das Problem: Auf nur 34 Metern befinden sich zwei Bahnübergänge in Burgstall – einer über die Innkreisbahn, der andere über die Mattigtalbahn. Alle Züge Richtung Linz und Salzburg passieren diese Bahnübergänge, lange Wartezeiten sind daher an der Tagesordnung – Schließzeiten bis zu 5 Stunden täglich sind möglich. Mit dem Umbau des Bahnhofs Braunau hat sich die Situation weiter verschärft. Seit den 1960er Jahren wird über eine Lösung diskutiert, doch erst jetzt steht das Projekt kurz vor der Umsetzung.
Straßenverlegung und moderne Eisenbahnkreuzungen
Vier Varianten wurden untersucht, darunter auch eine Überführung. Die endgültige Entscheidung sieht eine Verlegung der L1100 Hagenauer Straße zwischen Reikersdorf und Dietfurt vor. Mit dem Neubau der Straße wird ein begleitender Geh- und Radweg errichtet, um die Sicherheit für Fußgänger und Radfahrer zu erhöhen. Eine neue Eisenbahnkreuzung an der Innkreisbahn bei km 56,590 (siehe Lageplan) mit Schranken- und Lichtzeichenanlage sowie eine Eisenbahnkreuzung mit Andreaskreuz (bewacht gemäß §4 (1) Z5 EisbKrV 2012) über das Anschlussgleis des Umspannwerkes St. Peter wird errichtet. Weiters wird der Bahnübergang der L1058 Braunauer Verbindungstraße an gleicher Stelle neu errichtet und mit einer Vollschranken- und Lichtzeichenanlage ausgestattet.

Umsetzung steht kurz bevor
Voraussichtlich im März beginnen die Vorarbeiten für das Projekt. In Reikersdorf wird ein alter Stadl abgerissen und in Oberreikersdorf muss eine 30-kV-Leitung der Netz Oberösterreich GmbH verlegt werden. Die Hauptbauarbeiten beginnen am 21. April 2025, die Arbeiten an den Eisenbahnkreuzungen werden voraussichtlich Ende Oktober abgeschlossen sein. Nach Verkehrsfreigabe der neuen Straße werden die beiden alten Bahnübergänge in Burgstall aufgelassen.
Finanziert wird das Projekt vom Land Oberösterreich, den ÖBB und der Gemeinde St. Peter am Hart.